Die russische Invasion der Ukraine wird durch Desinformation untermauert und angeheizt, wobei Russland mit Hilfe von Propaganda ein falsches Bild von ukrainischen Regierungsvertretern und dem Westen zeichnet, um so seine Invasion der Ukraine zu rechtfertigen. Desinformation ist in einem solchen Ausmaß verbreitet, dass die US-Regierung ein „Faktenblatt“ veröffentlicht hat, um die tatsächliche Situation hinter den Falschmeldungen aufzuzeigen. Wie Barbara Buchanan, Gründerin und Geschäftsführerin von MediaVax, erläutert: „Die russische Regierung zensiert weiterhin alle Medien, in denen die Worte ‚Krieg‘ oder ‚Invasion‘ im Zusammenhang mit militärischen Operationen vorkommen. Es wird lediglich zugelassen, diese militärischen Operationen als ‚Sondereinsatz‘ zu bezeichnen mit dem Ziel der ‚Entnazifizierung‘ und ‚Entmilitarisierung‘ der Ukraine.“ Diese Falschbehauptungen bilden die Grundlage für Inhalte, die im Internet und auf sozialen Plattformen verbreitet werden. 

Die Medienbranche beginnt, die Trägheit zu bekämpfen und gegen Desinformation vorzugehen

Im Februar 2022, inmitten des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine, berichtete Insider, dass Google auf zwei renommierten, werbegestützten Websites, die mit dem Kreml in Verbindung stehen (Sputnik News und TASS), Anzeigen für führende Marken, darunter Best Buy und Progressive, schaltete. Marken tragen somit zur Finanzierung der Desinformation bei, die Russlands Angriff auf die Ukraine anheizt und unterstützt. Als Reaktion auf die Desinformationsmaschine, die die Medienlandschaft mit Inhalten überschwemmt, ergreifen Akteure innerhalb der gesamten Medienlieferkette Maßnahmen, um: 

  • Desinformation mit Wahrheit zu bekämpfen. Herausgeber versuchen, Desinformation zu bekämpfen und Darstellungen auf sozialen Plattformen zu korrigieren, indem sie glaubwürdige Informationen über den Krieg veröffentlichen. Die Washington Post entwickelte Nachrichteninhalte speziell für TikTok, die die Fakten rund um einen Angriff auf ein ukrainisches Atomkraftwerk beleuchten. Twitter führt mit Birdwatch ein neues Programm ein, das die Überprüfung von Inhalten auf der Plattform durch Crowdsourcing ermöglicht, um die Verbreitung von Falschinformationen zu verhindern.  
  • Bekannte schwarze Schafe aus dem Verkehr zu ziehen. Reddit ergreift durchgreifende Maßnahmen, um alle potenziell schädlichen Inhalte im Zusammenhang mit dem Krieg zu entfernen. So werden alle mit staatlich geförderten Medien in Verbindung stehenden Inhalte aktiv blockiert.  
  • Mögliche Falsch- bzw. Desinformationen mit Warnhinweisen zu kennzeichnen. Meta hat ein Special Operations Center eingerichtet, um auf Falschinformationen auf der Plattform zu reagieren. Es werden nicht wie bei Reddit Inhalte kategorisch entfernt. Vielmehr werden Beiträge, die von staatlich kontrollierten Medien stammen, als solche von Meta gekennzeichnet. 

Entscheidende Maßnahmen zur Markensicherheit können für glaubwürdige Nachrichtenorganisationen zu einem finanziellen Problem werden 

In der Forrester-Umfrage „CMO Pulse Survey“ vom Januar 2022 unter 155 B2C Marketing-Führungskräften in den USA gaben 60% an, dass die Verbreitung von Falsch- bzw. Desinformationen Auswirkungen auf ihre Marketingstrategie für 2022 haben wird. Diesbezügliche Bedenken sind im Vergleich zu anderen Faktoren wie dem demografischen Wandel (76%) und dem Wohlstandsgefälle (71%) relativ gering. Angesichts der Ereignisse der letzten Wochen wird dieser Aspekt für die CMOs voraussichtlich jedoch bald stärker in den Vordergrund rücken. Bei der Navigation durch ein derartiges Neuland sollten die Marken Sicherheitsmaßnahmen für ihre Medien ergreifen. Auch wenn es verlockend erscheinen mag, direkt zum Keyword-Blocking überzugehen, sollten Marketers mit mehr Fingerspitzengefühl vorgehen. Die Blockierung aller sich auf die Ukraine und Russland beziehenden Inhalte mag als eine sichere Lösung angesehen werden. Doch bedeutet dies auch, dass Werbetreibende seriösen Medien, die über den Krieg berichten, den Geldhahn zudrehen. Stattdessen sollten Marken: 

    1. Für fundiertere Aufnahme-/Ausschlusslisten sorgen. Verwenden Sie Daten Dritter aus dem Global Disinformation Index und NewsGuard, um darüber zu entscheiden, welche Websites auf die Aufnahme- oder Ausschlussliste gesetzt werden. 
    2. Direkt mit Medienpartnern zusammenarbeiten. Gehen Sie eine Partnerschaft mit seriösen Nachrichtenmedien ein, um einen langfristigen Plan für kontinuierliche Investitionen in ihre Inhalte festzulegen, der geeignete und sichere Inhalte für die Marke garantiert und die Platzierung unangebrachter Werbung vermeidet, wie es bei CNN zu sehen war. 
    3. Sich über neue Markensicherheitsprodukte auf dem Laufenden halten. Angesichts der zunehmenden Bedeutung dieses Problems beginnen neue Unternehmen wie MediaVax mit der Entwicklung von Produkten, die die Sicherheit auf sozialen Plattformen verbessern und dafür sorgen, dass Marken nicht in Verbindung mit Falsch- oder Desinformationen erscheinen. 

Lesen Sie meinen vollständigen Bericht über die Auswirkungen von Falsch- und Desinformationen auf die Werbeindustrie zum Anfang des 2. Quartals und melden Sie sich für die CX North America an, um meinen Vortrag zu diesem Thema zu hören. 

Dieser Blog wurde aus dem Englischen übersetzt.